Regensburg
Bericht 4: Regensburg an der Donau – 12. April 2001
Hallo zusammen,
jetzt liegt die Altmühl schon hinter uns, wir verbringen unseren ersten radelfreien Tag und freuen uns des Lebens, denn: Es scheint die Sonne! Der letzte Altmühltag war furchtbar verregnet. Wir haben am vergangenen Dienstag unsere bisherige Höchstleistung an Kilometern geschafft mit 77km und das teilweise bei strömendem Regen. Unsere Ausrüstung, besonders unsere Ortlieb-Packtaschen, haben klasse dicht gehalten. So konnten wir sogar unseren Laptop wasserdicht befördern.

Es ist uns klar, dass wir ein bisschen wie Astronauten aussehen, aber nur mit Regenhosen, -jacken und Überschuhen bleiben wir einigermaßen trocken
Angefangen hat es mal damit, dass der Radweg unter Wasser stand. Wir mussten die Ortliebs abladen und über eine neu gebaute Straße tragen. Da war es aber wenigstens noch trocken.

Schwimmen oder nicht schwimmen, das ist hier die Frage. Wir entscheiden uns fürs abladen des ganzen Gepäcks und tragen
Aber dann ging es los. Der Himmel weinte (wir wissen nicht, über was) und zwar ununterbrochen. Wir haben unsere Regenklamotten angezogen und sind tapfer weitergefahren. Am Abend kamen wir in Kelheim an und haben den Campingplatz auf einem Bauernhof vorgefunden. Zuerst war kein Mensch da, nur einige Kühe haben uns merkwürdig angeschaut. Wahrscheinlich sehen die selten zwei Radler komplett in Regenklamotten.

„Jo mei, was sind denn das für merkwürdige Gestalten?“ denken sich die Kühe, die lieber im Trockenen bleiben, als sich draußen nasse Ohren zu holen
Der Bauernhof hat sich dann als ein Glücksgriff erwiesen. Wir haben hervorragend warme Duschen vorgefunden, unter denen wir nie wieder hervorkommen wollten. Unsere Ortlieb-Packtaschen haben wir gleich mit unter die Dusche genommen und so einfach sauber gemacht. Sehr praktisch.

Ein Blick in den Aufenthaltsraum, der uns auf dem Bauernhof in Kelheim zur Verfügung gestellt wurde. Glücklicherweise waren außer uns keine weiteren Weltreisenden unterwegs.
Und dann gab es auch noch einen Aufenthaltsraum, in dem wir kochen und unsere nassen Sachen trocknen konnten. Und bei näherem Hinsehen haben die Kühe auch gar nicht mehr so kritisch geschaut.

Zum Glück für die Katze sind die Straßencafés noch geschlossen, und auch wir wollten gar nicht dort sitzen
Von Kelheim nach Regensburg war es dann nicht mehr weit. Jetzt ist der Donauradweg dran, der uns bis nach Wien führen wird. Gerade eben kam im Wetterbericht, dass es über Ostern Schneeregen und Minusgrade geben soll. Na denn Prost. Aber im Moment scheint die Sonne und vielleicht hat der Wettermann im Radio einfach nicht recht.

Was für ein Widerspruch, in Regensburg scheint die Sonne. Leider sollte es einer der wenigen Sonnentagen auf unserer ersten Etappe bleiben.
Viele Grüße,
Beate und Carol