Xin chao (Hallo auf vietnamesisch),
wir sind gelandet mitten drinnen im pulsierenden, überfüllten und chaotisch anmutenden Asien und haben das Gefühl, auf einem ganz anderen Stern angekommen zu sein. Dabei flogen wir doch wirklich nach Plan. Zuerst über Russland, Sibirien, die Wüste Gobi und sogar noch die Mongolei streiften wir. Die Zwischenlandung in Seoul, da war auch alles leer, ruhig und fast schon steril sauber. Aber dann gings los…
Der Flieger nach Hanoi voll bis zum Anschlag, jeder hatte Handgepäck in der Größe von drei Fussballfeldern und beim Essen wurde so laut geschmatzt, dass der Mann im Mond wahrscheinlich Ohrensausen bekam.
Mit einem Shuttle gings dann in die Altstadt zu unserem vorreservierten Hotelzimmer. Es war schon nach Mitternacht und von den Feldern fuhren schwerbeladene Räder und Mopeds, die so breit wie lang waren. Neben Obst und Gemüse beförderten diese armen Zweiräder auch noch ein bis zwei Personen. Wir verglichen das kurz mit unseren Packtaschen und beschlossen spontan, auf die nächste Radtour neben einem Kühlschrank mindestens noch die Waschmaschine aufzuladen.
Das Hotel in Hanoi lag schon im Tiefschlaf. Der Nachtportier lag auf der Matratze vor dem Reservierungsdesk und erklärte in Unterhosen, dass alle Zimmer besetzt wären. Wir zeigten ihm unsere Buchungsbestätigung und sofort wollte er uns eine Matratze holen, damit wir gleich neben ihm und unserem Gepäck schlafen konnten. Wir weigerten uns und dann fiel ihm ein, dass sein Arbeitgeber ja eigentlich eine Hotelkette ist und aus ganzen zwei Hotels besteht. In dem zweiten Hotel war dann doch noch ein Zimmer für die erste Nacht. Glück muss man haben.
Und jetzt lassen wir alles zuerst mal auf uns wirken. Da wir noch nie in Asien waren, ist alles neu und aufregend für uns. Diese Intensität des Lebens ist unglaublich. Die Straßen quillen fast über vor Menschen, Mopeds, Cyclos und Lautstärke. Überhaupt wissen wir nicht genau, ob es mehr Mopeds oder Menschen gibt, ob man rechts oder links fährt oder einfach nur die Lücke sucht. Auf den Gehsteigen stehen soviele dieser stinkenden Zweiräder, dass die Menschen auf der Straße gehen müssen. Obwohl es soviel Verkehr gibt, kommt man relativ sicher voran. Wer allerdings stehen bleibt,verliert. Einfach losgehen und schon wird sich eine Lücke finden. Glücklicherweise wird mehr Wert auf Hupen als auf Geschwindigkeit gelegt.
Mit einem Shuttle gings dann in die Altstadt zu unserem vorreservierten Hotelzimmer. Es war schon nach Mitternacht und von den Feldern fuhren schwerbeladene Räder und Mopeds, die so breit wie lang waren. Neben Obst und Gemüse beförderten diese armen Zweiräder auch noch ein bis zwei Personen. Wir verglichen das kurz mit unseren Packtaschen und beschlossen spontan, auf die nächste Radtour neben einem Kühlschrank mindestens noch die Waschmaschine aufzuladen.
Das Hotel in Hanoi lag schon im Tiefschlaf. Der Nachtportier lag auf der Matratze vor dem Reservierungsdesk und erklärte in Unterhosen, dass alle Zimmer besetzt wären. Wir zeigten ihm unsere Buchungsbestätigung und sofort wollte er uns eine Matratze holen, damit wir gleich neben ihm und unserem Gepäck schlafen konnten. Wir weigerten uns und dann fiel ihm ein, dass sein Arbeitgeber ja eigentlich eine Hotelkette ist und aus ganzen zwei Hotels besteht. In dem zweiten Hotel war dann doch noch ein Zimmer für die erste Nacht. Glück muss man haben.
Und jetzt lassen wir alles zuerst mal auf uns wirken. Da wir noch nie in Asien waren, ist alles neu und aufregend für uns. Diese Intensität des Lebens ist unglaublich. Die Straßen quillen fast über vor Menschen, Mopeds, Cyclos und Lautstärke. Überhaupt wissen wir nicht genau, ob es mehr Mopeds oder Menschen gibt, ob man rechts oder links fährt oder einfach nur die Lücke sucht. Auf den Gehsteigen stehen soviele dieser stinkenden Zweiräder, dass die Menschen auf der Straße gehen müssen. Obwohl es soviel Verkehr gibt, kommt man relativ sicher voran. Wer allerdings stehen bleibt,verliert. Einfach losgehen und schon wird sich eine Lücke finden. Glücklicherweise wird mehr Wert auf Hupen als auf Geschwindigkeit gelegt.
Staub, Schweiß und Lachen könnte die Überschrift für unser erstes Radabenteuer in den Bergen Vietnams sein. Noch nie haben wir so freundliche Kinder getroffen, aber wir waren auch noch nie so erschöpft, am Ende unserer Kraft und schmutzig bis zum Anschlag.
Es fing schon damit an, dass wir den Busbahnhof für den Bus Hanoi – Hoah Binh nicht fanden, der uns zum Startpunkt der Tour und damit raus aus Hanoi bringen sollte. Mit Händen und Füßen erklärten uns die Vietnamesen, wir wären am falschen Busbahnhof, nach Ha Dong sollten wir radeln, 14 km ausserhalb der Stadt. Da blieben wir doch gleich im Sattel und radelten von Hanoi aus los, 74 km bis Hoah Binh.
Der Straßenverkehr in Hanoi, auf den ersten Blick noch ein Chaos für uns, erwies sich als durchdachtes, einfach zu handhabendes Gewühl von Menschen, Mopeds und wenigen Autos. Mit dem Verkehr fließen ist die Maxime – wer bremst, verliert. Um sich zu einzureihen, einfach drauflosfahren, die sich bereits im Verkehrsfluss befinden, passen schon auf. Zum Abbiegen nach links einfach auf die gegenüberliegende Fahrbahn wechseln und ein Ausstrecken des Arms vermeiden, damit dieser nicht abgerissen wird. Je langsamer man fährt, desto mehr rechts auf der Straßenseite befindet man sich, links wird überholt. Hat man als langsames Gefährt keine Lust, rechts zu fahren, fährt man eben links und wird dementsprechend links und rechts überholt. So einfach ist das!
Eine radelnde Langnase in Vietnam, so werden wir „Westler“ genannt, ist eine absolute Ausnahmeerscheinung und wird angestarrt, als würden dreizehn grüne Marsmännchen mit roten Ohren durch München laufen. Die Orte sind entlang der Strassen aufgebaut, so dass wir kilometerlang an Häusern entlang fahren. Überall sitzen die Menschen vor ihren Häusern und bieten ihre Waren an. Kommen wir vorbei, wird zuerst gestaunt, auf uns gedeutet, dann lachen sie sich halb kaputt. Und dann wird „Hello“ gerufen. Am besten sind die Kleinsten, ihre Bandbreite an Englisch reicht von „Hello“ über „Good morning“ – ungeachtet der Tageszeit – bis zu „I love you“.
Aufmerksamkeit zu erhaschen ist ganz besonders wichtig hier. Und so müssen wir jedem ein „Hello“ schenken. Die Kinder rennen uns hinterher, die Erwachsenen winken und rufen und antworten wir, so lachen sie wie verrückt. So oft haben wir noch nie „Hello“ gerufen beim Radfahren.
Und überall sind Menschen. Eine ruhige Stelle zum Picknicken oder mal hinter den Busch zu gehen sind eigentlich nicht zu finden. Die ruhigsten Momente haben wir auf dem Rad, denn dann müssen wir nur winken und grüßen. Aber wehe uns, wir halten an. Sofort ist eine Menschentraube um uns versammelt. Alle beugen sich über die Karte auf der Lenkertasche, drücken den Gelsattel ein, um zu prüfen, wie tief das geht, schauen schnell, ob Klingel und Bremsen auch wirklich funktionieren und befühlen unsere Arme und Beine, ob wir den Anstrengungen auch gewachsen sind.
Eine Frau bringt sogar eine Schnur, um damit die Dicke ihres Oberschenkels mit dem von Beate zu vergleichen. Ganze fünf Zentimeter an Umfang hat Beates Oberschenkel mehr, was bewundernd von der versammelten Dorfgemeinschaft zur Kenntnis genommen wird. Generell ist Berührung und Nähe kein Problem. Bei einem Abendessen im Hotel sitzt die Besitzerin fast auf Carol drauf, um sich mit uns mit der Hilfe unseres Wörterbuchs Englisch-Vietnamesisch zu unterhalten.
Ein besonderes Erlebnis wird uns zuteil, als wir in Mai Chau ankommen. Hier in den Bergen leben die ethnischen Minderheiten wie White Tai, Black Tai und Hmong. In der Nähe von Mai Chau ist ein Tai-Dorf, wo wir das Glück haben, bei Wang unterzukommen, die mit ihrer Familie in einem Bambushaus lebt, das auf Stelzen gebaut ist. Wir schlafen auf Bambusmatten, die Schlafplätze nur durch Tücher abgeteilt. Gekocht wird auf dem Feuer, nebenan steht der Fernseher. Der krasse Gegensatz von Moderne auf der einen Seite – wir sehen sogar zwei kleine Jungs mit Gameboys am Straßenrand – und fast noch Mittelalter – Ochsenpflug auf dem Feld, Spinnen von Wolle auf der Veranda, usw. – ist unglaublich und kaum zu verstehen.
Neben diesen wunderschönen Erlebnissen mit den Menschen und der interessanten Landschaft sind es die Straßenbedingungen, die uns das Leben schwer machen. Wir wussten, dass die Tour durch die Berge sehr hart werden würde, weil wir immerhin in den Tonkinesischen Alpen unterwegs waren, die bis zu 3000 Meter hoch sind. Unser Radreisebuch sprach vom Highway 6, der überwiegend asphaltiert in gutem Zustand sei. Was das Buch nicht wissen konnte war, dass zur Zeit eine Umbaumassnahme auf eben dieser Straße läuft. Sie soll von einer einspurigen in eine zweispurige Fahrbahn umgewandelt werden. Leider funktioniert das nicht allmählich, Kilometer nach Kilometer, sondern die ganze Länge auf einmal. Das heißt, wir waren ständig mitten dabei in der Baustelle. LKW’s, Bagger, ohrenbetäubende Dieselgeneratoren und hunderte von Straßenarbeitern machen sich über die Straße her. Vom alten Asphalt ist kaum noch etwas zu sehen.
Zentimeterdicker Staub und Sand, Geröll, Schlaglöcher und tiefe Gräben machen die Straße kaum befahrbar. Da es die einzige Straße hier ist, müssen wir trotzdem durch. Bei den Anstiegen ist es am schlimmsten. Neben uns werden die Felsen abgeschlagen, Steine prasseln auf uns herab, wir kämpfen uns durch Schlaglöcher und Schlamm. Und überholen uns die LKW’s und Busse, so werden wir so in Staub eingehüllt, dass wir nichts mehr um uns herum wahrnehmen. Das hat aber den grossen Vorteil, dass wir die Schlaglöcher viel befreiter durchradeln, da wir sie nicht sehen.
Wir sehen aus wie Wühlmäuse, über und über staubig und dreckig. Unsere Räder laufen munter weiter, sie scheinen staubresistent zu sein. Die Packtaschen stellen wir abends mit uns unter die Dusche, damit sie am nächsten Morgen wenigstens die ersten fünf Minuten ihre eigentliche Farbe zeigen können.
Die Anstrengung ist immens, wir liegen abends um 20 Uhr todmüde im Bett und sind absolut erledigt. Trotz dieser harten Bedingungen müssen wir auch noch steigen, steigen, steigen, am zweiten Tag geht es beispielsweise 40 km den Berg hoch. Irgendwie haben wir das Gefühl, das kann es nicht sein. Vor lauter Anstrengung können wir die Landschaft überhaupt nicht geniessen, die in Staub und Baustellenlärm sowieso untergeht.
Nach 300 harten Kilometern beschliessen wir in Son La, den Bus zurück nach Hanoi zu nehmen. Zurückbleiben die armen Bauarbeiter, die mit einer Hand festklammert an einem Seil in den Felsen hängen, um mit der freien Hand den Steinbohrer zu bedienen. Sie sind wirklich nicht zu beneiden.
Nach einer aufregenden Busfahrt – wir wussten bisher nicht, dass in einem Bus mit 14 Sitzplätzen durchaus 30 Personen Platz finden können – sind wir nach acht Stunden Fahrt wieder in Hanoi gelandet, das uns jetzt wie das Paradies auf Erden vorkommt. Unser Zimmer hängt voll von frischgewaschener Wäsche. Der rotbraune Sand wird uns als Färbung auf Socken und T-Shirts noch eine Weile in Erinnerung bleiben.
Die nächste Tour führt über den National Highway 1 von Hue Richtung Saigon, und wir hoffen sehr, dass alle Bauarbeiter auf Highway 6 beschäftigt sind.