Bericht 31: Regenpause in Canberra, Australien
7. Februar 2002
G’day,
wir wissen gar nicht genau, wie wir es dir sagen sollen, aber es ist so: Wir sind in Australien und es regnet seit drei Tagen ununterbrochen, es schüttet geradezu. Und wir sind wirklich in Australien, nicht in Neuseeland, wie vor kurzem noch, oder in Deutschland oder Österreich an der Donau, wie am Beginn unserer Reise im April 2001 oder in Irland oder in… die Liste lässt sich beliebig fortsetzen.
Eines ist jedoch klar. Wenn unsere Reise zu Ende ist und wir wieder aufgrund finanzieller Notwendigkeit zu Brot und Arbeit zurückkehren, machen wir uns in einer Nische selbständig, die uns innerhalb kürzester Zeit zu Millionären machen wird: Wir werden Regenmacherinnen. Fast in allen Ländern, die wir auf unserer Weltreise besucht haben, waren einige Zeit nach unserer Ankunft Meldungen über sensationelle Regenfälle in Rekordhöhe in der Zeitung, mit Neuigkeiten über geschlossene Straßen aufgrund von Überschwemmungen, Rettung von Bergwanderern in ausweglosen Situationen und und und… Unser nächstes Ziel zum Radfahren sollte die Sahel-Zone sein, wir glauben, die würden sich freuen.
Zum Glück bietet Canberra, die unbekannte Hauptstadt Australiens, eine schöne Möglichkeit für einen längeren Aufenthalt. Der Campingplatz ist nicht weit vom Stadtzentrum und die ganze Stadt ist voller Radwege zum gemütlichen Radeln in die Stadt oder um den See herum. Das neue Nationalmuseum, eröffnet im Jahre 2001, bietet viel Information über die Geschichte Australiens und das bei freiem Eintritt.
Wir genießen also die Radwege, lesen unsere Reiseführer und schauen die Bilder an, die Australien bei Sonnenschein zeigen und warten einfach auf besseres Wetter. Laut Wetterbericht soll es ab morgen wieder aufwärts gehen. Aber im Moment ist ein Zyklon im Anmarsch auf Perth, und der scheint alles durcheinander zu bringen.
Wir nehmen dann die Route über die „Snowy Mountains“, wo es viel Berg, aber wenig Internet geben soll und hoffen, dass wir uns aus Melbourne wieder melden können.
Bis dahin,
Beate und Carol