Bericht Nr. 02: Braunsbach an der Kocher – 5. April 2001
Hallo,
jetzt sind einige Tage vergangen, bevor du endlich wieder etwas von uns liest. Wir haben mittlerweile den Neckar verlassen, sind ein Stück entlang der Jagst entlang geradelt und befinden uns im Moment noch auf dem Kochertal – Radweg. Aber nicht mehr lange. Morgen werden wir uns „durchs Gelände“ schlagen, damit wir dann an die Altmühl kommen.
Die Tage am Neckar waren wettermäßig absolut okay. Wir hatten kurze Etappen, weil wir uns zuerst mal einradeln wollten. Außerdem ist der Neckartalradweg nicht zu verachten. Teilweise ist der Weg zwar durch den Wald und hügelig ist es auch. Von wegen, am Fluss entlang ist es immer eben. Aber ein gutes Training für uns, auch die Hindernisse, die sich ab und an auftaten.
Am Mittwoch morgen sind unsere Freunde Carol und Andreas mit dem Zug wieder zurück gefahren. Seitdem sind wir also alleine on tour.
Bei Gundelsheim haben wir den Neckar verlassen und sind zur Jagst gewechselt.
In Jagsthausen ist Endstation für uns. Es ist 17 Uhr und es regnet ununterbrochen. Von einem Campingplatz weit und breit keine Spur. Wild zelten möchten wir bei diesem Wetter auch nicht bzw. trauen wir uns auch noch nicht so wirklich. Also suchen wir eine Pension. Wir finden ein Gasthaus, in dem wir die einzigen Gäste sind. Das Licht funktioniert nicht, die Dusche nur schlecht. Wir schlafen in unseren Schlafsäcken, weil die Bettwäsche … na reden wir nicht davon. Wenn wir in Großbritannien wären, würden wir glatt noch Geister erwarten. Es knarrt und knarrzt auch tatsächlich die ganze Nacht. Der Wirt hatte uns so eine mobile kleine Heizung ins Zimmer gestellt. Die stellen wir so vor die Tür, dass eventuell hereinkommende Geister (oder was sonst noch so kommen könnte) über die Heizung fallen und wir davon aufwachen. Was sind wir froh, am nächsten Morgen dieses Haus wieder verlassen zu dürfen.
Viele Grüße,
Beate und Carol